Kirchengeschichte

Die Kirchengeschichte unseres Ortes Hartmannsdorf

Ansicht der Kirche mit der Schule (links im Bild) und des Pfarramtes rechts

1316 Auspfarrung der Kirchgemeinde aus dem Mariensprengel Zwickau zur Verselbständigung          der Kirchgemeinde Kirchberg mit den Filialen Hartmannsdorf, Burkersdorf und weiteren           Gemeinden. Hartmannsdorf wird nach den gegenwärtigen Erkenntnissen erstmals urkund-         lich erwähnt. Der Diakon von Kirchberg reitet auf der alten Hartmannsdorfer Straße                  jeden Sonntag zur Predigt nach Hartmannsdorf.
1500 Rudolf und Hans von der Planitz verkaufen dem Gotteshaus zu Hartmannsdorf die                     Fischerei im Hartmannsdorfer Bach. Um weiter in den Genuß der Fische zu kommen,               erwerben sie die Pacht und zahlen jährlich 2 Gulden und 18 Groschen an die Kirchge-               meinde.
1511 Aufstellung eines spätgotischenFlügelaltars mit 5 Heiligenfiguren von dem Bildschnitzer               Peter Breuer.
1529 Abschluß der Reformation in den Kirchengemeindenum Zwickau.
1607 Bis zu diesem Jahr werden mit den eingezahlten Kirchensteuern umfangreiche Instand-               haltungsarbeiten durchgeführt.
1612 Kauf von Gemeindeland durch Hans Hertel (jetzt Dorfstraße 46) für 100 Gulden, 40                Gulden werden zur Förderung der Kirchendecke eingesetzt.
1615 Stiftung eines Kelches durch Thomas Fischer aus Schneeberg (Pächter des Sandleit-                 gutes), der heute noch im Besitz der Kirche ist. ‑- Aufschrift des Kelches: "Anno 1615            am 15. Februariy verehre ich, Thomas Fischer, Bürger von Schneeberg, der Kirche zu              Hardensdorff diesen Kelch".
1617 Umguß einer Kirchenglocke in Freiberg (Hilliger), Kosten: 109 Gulden.
1619-1631 Erneuerung der Friedhofsmauer.
1632 Pest wütet in Hartmannsdorf und dem Umland, großes Pestgrab an der Südseite des                 Friedhofes
1634 Anschaffung der kleinen Glocke, Gravur: G. H. z. H. 1634.
1638 Anschaffung der großen Glocke. Die Inschrift lautet: „ Verbum domini manet in aeternum          anno 1638“ (übersetzt: "Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit").
1648 Kauf eines Uhrwerks aus Rodewisch für den Kirchturm, die Weisertafel kommt aus                  Schneeberg.
1654 Zum Bau der Schule zahlt die Kirche 88 alte Schock.
1690 Oberförster Günther läßt die Forstmeisterloge in der Kirche einbauen.Guß der mittleren            Glocke durch Nicolaus Raus mit der Inschrift: „ Nicolaus Rausch hat mich in Zeitz in                  Gottes namen gegossen Anno 1690 – Lobet den herrn in seinem Heiligetum, lobet ihn mit         wohlklingenden Timpeln, alles was Odem hat, lobe den Herrrn, Ps 150 – Dr. M.                      Lutherus, Propheta Germaniae
1700 Renovierung eines Bornkindel durch Andreas Engelhardt aus Schneeberg (nicht mehr                vorhanden).
1705 Einweihung eines Taufbecken aus Rochlitzer Porphyr mit einem Zinnbecken. Die Inschrift          im Becken hat Nicolaus Becker, Papiermacher allhir und sein Weib Elisabetha zu seinem           Taufstein von Hartmannsdorf Gott zu Ehren verehrt den 26.April 1705“.
1711 Der Friedhof erhält ein schindelgedecktes Bahrhaus. ( Eingangsseite )
1712 Reparatur der Turmuhr, da die Uhrengewichte abfielen und die Kirchendecke beschädigt          wurde.
1724 Erneuerung der Försterloge in der Kirche. Die Kirche erhält eine Zinnkanne mit einer                Gravur.
1727 Aufstellung eines Positivs (kleine Orgel).
1728 Reparatur des Positivs.
1730 An der Südseite der Kirche befindet sich ein Grabstein Vom Kurfürstkichen Hauptmann           J.G.v. Schönrath.
1738 An der Südseite der Kirche befindet sich ein Grabstein vom Kurfürstlichen Oberförster             Georg Heinrich v. Hartmannsdorf gewidmet.
1749 Kirche erhält eine Zinndose mit eingraviertem Vogel und Blättern als Geschenk.
1750 Erweiterung der Kirche in Richtung Süden. Entwurf: Cristian Jeßnitzer; Bauherren:                     Cristian Bürger u. Matthäus Tröger; Grundsteinlegung : 08.06.1750; tätige Pastoren: Herr          Benjamin Johann Kretzschmar sen.; Herr August Ferdinand Gelenius jun. Umbau des               Flügelaltars von Peter Breuer in einen barocken Kanzelaltar unter Beibehaltung der                    Schreinfiguren ohnen Predella und Flügel. Die Kirche erhält zwei Zinnleuchter mit Gravur          „ s b 1750“.
1756 Die Kirche erhält eine neue Orgel, gebaut durch Jacob Oertel aus Grünhain, bezahlt wird           diese durch die Spende eines Bürgers aus Leipzig , der aus Hartmannsdorf stammt.
1761 Stiftung der Vortragekreuze.
1776 Man stiftet der Kirche eine Abendmahldoseund Teller mit folgender Gravur:: "Christian             Huthsteiner, Churfürstl. Sächs. Hofcassier 1776“.
1785 Kirchturm erhält einen neuen Wetterhahn
1786 Anschaffung einer neuen Turmuhr für 94 Taler vom Uhrmacher Schmidt aus Lößnitz.
1794 Kirche führt ihre eigenen Kirchenbücher.
1797 Erneuerung der Försterloge
1801 Die Bürger von Giegengrün erhalten das Recht, Taufen und Trauungen in der Kirche und            Beerdigungen auf dem Friedhof von Hartmannsdorf durchführen zu lassen.
1810 Reparatur der Orgel durch J. Aug. Poppe aus Röda.
1815 Reparatur des Kirchendaches.
1827 Renovierung der Kirche aufgrund eines Blitzeinschlages in den Kirchturm.
1853 Kirchgemeindewird selbständige Parochie mit eigenem Pfarrer. Erster Pfarrer: Chr. E.                Schönrich,wohnhaft im Haus Nr. 19, heute Dorfstraße 27).Kauf des 1802 erbauten                  Gartenhauses und Umbau zum Pfarrhaus, Schulweg 2. Es folgen die Pfarrer Neuhof,                 Bernmann, John und Friedrich.
1855 Reparatur der Orgel durch Bärwigaus Werdau.
1864 Anschaffung einer zinnenen Taufkanne mit der Gravur „ Kirchezu Hartmannsdorf 1864“.
1869 Anschaffung eines Kelches mit der Inschrift: " 1869 Pastor N.
1887 Innenrenovierung der Kirche durch Oskar Mothes, Zwickau und Imma­nuel Steinbach,            Kirchberg für 6000 Mark. Umarbeitung des Taufsteines und Rücksetzung der Förster-             loge.
1904-1906 Bau eines neuen Pfarrhauses unter Leitung von Pfarrer Heymann, nach ihm werden                   die Pfarrer Kohl, Jäger und Körner tätig.
1907-1909 Konfirmanden dieser Jahrgänge spenden der Kirche einen Abendmahlkelch mit der                  Inschrift: "Von den Konfirmanden 1907 bis 1909“.
1916 Anbringung der beiden Altarflügel an der Ostwand der Kirche, die auf dem Boden ver-             staut waren einschließlich Predella.
Die Kirche des Ortes Hartmannsdorf vor 1921


1921 Einbau einer neuen Orgel durch die Fa. Schuster aus Zittau unter Leitung von Pfarrer                Kohl, dazu ist der Anbau an der Westseite der Kirche notwendig. Die Orgelspende                   erfolgt durch Kurt Kramer, ehemaliger Besitzer der Fabrik, Dorfstraße 16.
1922 Kirchen und Schulwiese wird nach einjähriger Debatte im Kirchenvorstand und der                   Gemeinderat zu einem Turn- und Sportplatz umgestaltet.
1926 Stiftung von 2 Leuchtern durch Fam. Max Tröger.
1927 Brand im Clauß“schen Gute- Scheune- und dadurch aufwendige Rettungsmaßnahmen auf          der nördlichen Seite des Kirchenturm. Dank des Einsatzes der FFw, mit der neu                       angeschafften Motorspritze wird der Kirchturm gerettet. Aus Anlaß dieses Ereignisses              stiftet die FFw der Kirche einen Kelch mit der Inschrift: „Gestiftet von der FFw                        Hartmannsdorf 1928“.
1930 Bau der Evangelisch- methodistischen Kapelle.
1930-1938 Vorbereitung und Bau einer neuen Leichenhalle. ( Ostseite des Friedhofes )
1933 Aus dem Filzteich auf Hartmannsdorfer Flur wurden drei Chemnitzer Bürger tot gebor-             gen. Hinweise besagen, dass sie durch SA Leute in den Filzteich geworfen wurden. Ihre             Gräber befinden sich von zwei Personnen auf dem Friedhof in Hartmannsdorf und eines             auf dem Friedhof von Neustädel.
1943 Abbau der großen und kleinen Glocke aus dem Kirchturm aus Gründen der                               Materialbeschaffung zu Kriegszwecken.
1945 Die alte Schule bei der Kirche wird amerikanische Artilleriebeschuß getroffen. Weitere              Beschädigung auch des Kirchendaches und als Folge von eindringenden Wasser auch die         Orgel der Kirche.
1949 Die Glocken kehren auf ihren alten Platz zurück, sie waren auf einem Lagerplatz in                    Hamburg.
1950 Kirche erhält eine neue künstlerische Innenausgestaltung; nach Motiven von R.Koch
1954 Bau des Gebäudes der „Evangelischen- landeskirchlichen Gemeinschaft“.
1965 Pfarrer Baumann tritt sein Amt an.
1968 Außenrenovierung der Kirche.
1969 Erneuerung des Innenraum Restaurator H. Müller aus Dresden. Restaurator H. Müller               aus Plauen fügt den Flügelaltar von Peter Breuer unter Mitwirkung der Zwischenge-                   nossenschaftlichen Bauorganisation Stenn zur alten Form zusammen.( Vorschlag von H.             Helas)
1978 teilweise Renovierung des Kirchendaches einschließlich des Kirchturmes.
1983 Außenanstrich der Kirche wird erneuert
1985 Rekonstruktion des Orgelprospektes mit Einbau eines neuen Werkes.
1988 Einbau von Doppelfenstern
1994 Wegbefestigung mit Beleuchtung auf dem Friedhof
2002 Neue Farbgestaltung der Außenfassade der Kirche

Auszug aus der sächs. Kirchenparochie Hartmannsdorf mit Giegengrün
Frühere Namen: Eichengrün, Judengrün,“Jugengrühna „ 1641, und 1679 Giegengrün mit 13 Familien.
„Auszug „ 1679 von der Kirche zu Kirchberg laut „Receß“ v. Superintendent Schlegel und Wiesenburger Amtmann Karge in die Kirche von Hartmannsdorf.
Receß (Vertrag)
Auspfarrung nach Hartmannsdorf mit Anhörung des gepredigten Wortes , Gebrauch des heiligen Abendmahles.
- Eingepfarrte Kinder zu Hartmannsdorf nehmen die Einwohner des Dorfes Giegengrün mit Weibern, Kindern und Gesinde in die Kirche zu Hartmannsdorf auf.
- Versprechen der Einwohner von Giegengrün für Ihre Nachkommen: Das was auf Hochzeiten     und Kindtaufen gesammelt wird für die Hartmannsdorfer Kirche zu geben,
- Auch das was von Verkäufen und Tausch deputiert wird........
Jährlich zu Trium Regium und hostien und Wein 12 gr. Und Wachs für Kerzen 1 Pfund an das Gotteshaus nach Hartmannsdorf geben wollen;
- Alle Jahre zu Pfingsten 4 Reichsthaler 2 gr. Plus 3 Gulden Besoldung für den Pfarrer als Zubuß zu geben.
- Zu gleichen Teilen sich an der Unterhaltung der Kirchen- und Schulgebäude beteiligen,
- Zur neunten Glocke zahlt jedes Haus von Giegengrün 4 gr.
- Die Frauen nur zu gleichen Teilen an den Ständen in der Kirche teilnehmen dürfen

Pfarrer von Hartmannsdorf sind : Magister Chr. Friedrich Schönreich 1853, M., Theodor Neuhof 1866-69, 1869-76 Franz Theodor Bemmann, 1876-79 Bernhard Johann aus Ellefeld, der 1841 geb. Albert Julius Friedrich aus Altenburg und 1872 Realschullehrer in Schneeberg 21 Jahre lang der Gemeinde treu. Ging nach Krankheit 1900 in Pension. Danach 1869 geb. Theodor Joh. Hennemann aus Härtensdorf u.a..
Seit 01.08.1999 besteht eine Schwesternschaft mit Bärenwalde. Heute ist in der Kirchengemeinde Herr Pfarrer Baumann tätig. Für seine Unterstützung bei der Lesung und Sichtung der geschichtlichen Daten sowie für die Bildbereitstellung, bedanken wir uns an dieser Stelle.

von Ortschronist Herrn Erich Hunger, Hartmannsdorf sowie überarbeitet K. Weißenfels u.mit freundlicher Unterstützung des Presseservice Rödelbachtal und Pfarrer Baumann